Frühlingspost – wer nur den Hammer kennt …

These: Coachees wollen an sich selbst arbeiten, nicht nur am “Problem”.

Etwas Überraschendes habe ich in den beiden letzten Geschäftsjahren gelernt, nämlich, dass Coachees, besonders die Coachingerfahrenen, immer weniger über die einschlägigen Coaching-Methoden zu einer Lösung ihrer Fragestellung kommen wollen. Ihnen geht es stattdessen um den guten Dialog nah an ihrer Frage, vor allem nah an ihrer Person mit ihren Verhaltens- und Denkmustern, die sie zu entschlüsseln versuchen.
So ausformuliert die Coaching Methoden mittlerweile sind, so sehr offenbaren sie einen Schwachpunkt – Methoden bringen eine spürbare Distanz in die Coachingbeziehung und überbeschleunigen bzw. überstrukturieren zuweilen den gemeinsamen Prozess der Lösungssuche. Die methodischen Werkzeuge schieben sich zwischen Coach und Coachee und den Wunsch des Coachees, sich selbst zu erforschen und zu erkennen. Insofern: Setzte man Coaching-Methoden mit einem Hammer gleich, dann würde der Satz gelten:

Der Hammer kennt nur den Nagel, nicht zwingend den Klienten.

Was stattdessen?
Es geht vielmehr darum, den Reflexionsraum im Coaching zu öffnen. Die Coachees schätzen es zunehmend, einfach frei zu sprechen, sich zu hinterfragen, zu assoziieren, Bilder entstehen zu lassen, Hypothesen zu äußern, Lösungspfade querfeldein einzuschlagen. Ohne den Druck, schnell von A nach B kommen zu müssen, denn diesen Druck kennen sie aus ihrem Alltag zur Genüge.
Ganz schön kompetent; denn bei er Suche nach sich selbst kommen Lösungen in der Regel von ganz allein.

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