Executive Coaching – keine Angst vor der Herausforderung

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Warum Executives im Coaching herausgefordert werden wollen.

Coaching Gespräche verlaufen auf einem Kontinuum zwischen Wertschätzung und Konfrontation/Challenge. Auf diese Weise entsteht Entwicklung. Anders gesagt:

a. Wenn der Coach seinem Coachee ausschließlich wertschätzend begegnet, ihn behandelt wie ein rohes Ei, dann wird der Coachee kaum mit neuen Perspektiven nachhause fahren.

b. Ein ausschließlich konfrontierender Coach wird seinen Coachee in die Verteidigungs-/ Rechtfertigungszone drängen. Auch hier fände keine Entwicklung statt.

Hier zwei gute Gründe dafür, warum Executives die Herausforderung in der richtigen Dosis guttut.

1. Executives bekommen selten ehrliches Feedback aus ihrer (Führungs-) Mannschaft, insbesondere wenn sie von Ja-Sagern umgeben sind. Wenn der Executive Coach den Manager mit einer anderen Sicht der Dinge oder einer unerwarteten Frage konfrontiert, dann hat der Executive größere Chancen, das ganze Bild inkl. aller Nebenwirkungen seines Handels zu sehen.

2. Executives sind i.d.R. keine leicht verletzlichen Menschen, sie sind resilient, mutig und verfügen über einen starken Willen. Sie sind es gewohnt, Grenzen zu überwinden. So sollte der Coach sie auch behandeln. Sie mit einer anderen Sicht der Dinge herauszufordern, sie so an eine Denkblockade oder Barriere heranzuführen, wird

a. ihren Willen (Lösungsenergie) wecken und

b. ihnen helfen, die gefundene Lösung in ihr künftiges Handeln nebenwirkungsbewusst zu integrieren.

Meine Botschaft: eine Prise Challenge mehr als üblich ist zielführender.

Ein Beispiel:

Wenn der Coach sich einem zögernden Coachee gegenübersieht, der nach eigener Aussage beschlossen hat, „… erstmal kleine Brötchen zu backen, damit ich die Mannschaft in der Restrukturierung nicht verliere“, dann ist eine konfrontierende – und öffnende – Frage: „Woher kommt die Beschränkung?“ angebracht.

Coaching ist zwar nichts anderes als ein gutes, vertrauensvolles Gespräch unter Profis ihres jeweiligen Fachs, es ist aber eben auch eine Kunst. Für den Coach kommt es auf den richtigen Satz in der richtigen Mischung aus Wertschätzung und Konfrontation in der richtigen Sekunde an.

Leider sind viele Coaches „von Natur aus“ eher einseitig aufgestellt. Selbstkonzept: hilfreich, edel, gut, versorgend, umsorgend und sehr, sehr verständnisvoll. Wer aber hat die innere Freiheit, einen Top Manager zu challengen? Ich denke, es kann nur der unabhängige – die Konfrontation nicht scheuende – Coach sein.

Geschäftsführer erwarten dementsprechende Coaches an ihrer Seite.

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